„Gott wollte die Menschen erlösen und das Heil eröffnen denen, die es suchen würden. Aber die Menschen machen sich dessen so unwürdig, dass es gerecht ist, wenn er einigen wegen ihrer Verstocktheit versagt, was er den andern zusagt, aus einer Barmherzigkeit, die er ihnen nicht schuldig ist. Hätte er wollen die Hartnäckigkeit der Verstocktesten überwinden, so hätte er es gekonnt, wenn er sich ihnen so deutlich geoffenbart hätte, dass sie an der Wahrheit seines Daseins nicht hätten zweifeln können und so wird er am jüngsten Tag erscheinen mit einem solchen Glanz von Blitzen und mit einer solchen Zerstörung der Natur, dass die Blindesten ihn sehn werden. Aber nicht so wollte er erscheinen, als er kam sanftmütig und von Herzen demütig, denn weil so viele Menschen sich seiner Gnade unwert machen, so beschloss er sie zu lassen in der Entbehrung des Guts, das sie nicht wollen. Es war also nicht angemessen, wenn er in einer offenbar göttlichen Weise erschien, die unbedingt alle Menschen hätte überzeugen müssen; aber es war auch eben so wenig angemessen, wenn er auf eine so verborgene Weise kam, dass er von denen, die ihn aufrichtig suchten, nicht erkannt werden konnte. Diesen hat er sich vollkommen kenntlich machen wollen. Indem er sich so denen, die ihn von ganzem Herzen suchen, offenbar, denen aber, die ihn von ganzem Herzen fliehen, nur verborgen zeigen wollte, mäßigt er seine Erkenntnis dergestalt, dass er von sich Zeichen gegeben hat, sichtbar denen, die ihn suchen, und dunkel denen, die ihn nicht suchen. Für diejenigen, welche nichts begehren als zu sehen, ist genug Licht da und genug Finsternis für diejenigen, die eine entgegengesetzte Neigung haben. Es ist genug Klarheit da, um die Erwählten zu erleuchten und genug Dunkelheit, um sie zu demütigen; genug Dunkelheit um die Verworfenen blind zu machen und genug Klarheit um sie zu verdammen und ihnen alle Entschuldigung zu benehmen.“ (Blaise Pascal)
„So gibt es genug Klarheit um die, welche den Glauben verweigern, zu verdammen, und nicht genug um sie zu gewinnen, damit in die Augen falle, dass in denen, welche sie annehmen, die Gnade und nicht die Vernunft sie zur Annahme bringt und in denen, die sie fliehen, die Begierde und nicht die Vernunft sie zum Fliehen bewegt.“ (Blaise Pascal)