„Die Auferstehung (resurrectio) ist das wahrhaftige Hervorgehen des lebendig gewordenen Herrn aus dem Grabe.“ (Adolf Hoenecke)
„Er (Christus) hätte es für sich nichts bedurft, dass er sterben musste, weil er ohne Sünde geboren, und der Teufel kein Recht zu ihm hatte, und war dazu der Herr des Teufels und Todes, dass er ihn nicht hätte dürfen angreifen, und ihm wohl möchte Trotz bieten, dass er ihm ein Härlein krümmte; gleichwie er die Juden im Garten mit Einem Wort zurück schlug, da er sprach: „Hie bin ich“ (Joh. 18,6.). Sondern also muss man ihn ansehen, dass dies Sterben und Auferstehen dir und mir gelte; und wie er um unsertwillen gestorben ist, und unter der Erde gelegen, sowohl als du und ich sterben und unter die Erde müssen, also ist er auch um unsertwillen auferstanden, und hat uns den Wechsel gemacht, dass, wie er durch uns zum Tode gebracht ist; also wir durch ihn aus dem Tod wieder zum Leben kommen; denn er hat durch seinen Tod unsern Tod verschlungen, dass wir auch alle auferstehen und leben sollen, wie er auferstanden ist, und lebt. Darum heißt er recht primitiae, der Erstling von den Toten, dass er vorgeht, und den ganzen Haufen nach sich führt. Denn wo der erste genannt wird, da gehört mehr zu, denn Eine Person, sondern müssen mit verstanden werden, die hernach folgen, der andere, der dritte, und so fortan, alle aneinander gehängt, so viel derer sind, die da schlafen; sonst könnte er nicht der erste heißen, wenn er allein auferstanden wäre, und niemand nach ihm folgen sollte (…). Und das noch mehr ist, in dem, dass er Christum den Erstling der Schlafenden nennt, will er anzeigen, dass man die Auferstehung also ansehen und fassen soll, als sei sie schon angangen in Christo, ja, bereits wohl mehr denn die Hälfte geschehen, dass, was noch vom Tod vorhanden ist, nichts denn ein tiefer Schlaf zu achten ist, und die künftige Auferstehung unseres Leibes nicht anders zugehen soll, denn wie einer plötzlich aus solchem Schlaf erwacht. Denn das vornehmste und beste Stück ist schon daran geschehen, nämlich, dass Christus, unser Haupt, erstanden ist. Weil aber das Haupt droben sitzt und lebt, so hat es nicht mehr Not, und müssen wir, die an ihm hangen, als sein Leib und Glieder auch hinnach. Denn wo das Haupt geht und bleibt, da muss der Leib mit allen Gliedern auch mit hinnach gehen und bleiben. Gleichwie in des Menschen und aller Tiere Geburt das Haupt natürlich zuerst hervor kommt; und wenn das geboren ist, so geht der ganze Leib leichtlich hinnach. Weil nun Christus hinüber ist, und droben im Himmel über Sünde, Tod, Teufel und alles regiert, und solches um unsertwillen getan hat, dass er uns zu sich hinnach bringe, so dürfen wir nicht mehr sorgen für die Auferstehung und unser Leben, ob wir gleich hinfahren, und unter der Erde verfaulen. Denn es heißt jetzt nicht mehr, denn ein Schlaf, und ist vor ihm nur um eine Nacht zu tun, dass er uns aus dem Schlaf erwecke.“ (Martin Luther)