„Die Taufe ist die von Gott eingesetzte Handlung, in welcher ein Sünder im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heil. Geistes ins Wasser getaucht oder mit Wasser besprengt wird, damit er also wiedergeboren und der Vergebung der Sünden und des ewigen Lebens teilhaftig werde.“ (Adolf Hoenecke)
„Was ist die Taufe? Die Taufe ist nicht allein schlecht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasst, und mit Gottes Wort verbunden.“ (Kl. Katech. zitiert nach L. Hutter)
„Die heilige Taufe ist ein Sakrament, dadurch Gott der Herr die Menschen durch Wasser und Geist zu geistlichen Leuten von neuem gebiert, von Sünden reinigt, zu seinen Kindern aufnimmt und einen Gnadenbund mit ihnen aufrichtet, mit der Versicherung, wo sie mit beständigem Glauben darin beharren werden, dass sie die ewige Seligkeit ererben sollen.“ (Nikolaus Hunnius)
„Soll man auch die jungen Kinder taufen? Ja, denn weil sie wie die Alten in den Bund Gottes und seine Gemeinde gehören und ihnen in dem Blut Christi die Erlösung von Sünden und der heilige Geist, der den Glauben wirkt, nicht weniger als den Alten zugesagt wird; so sollen sie auch durch die Taufe als Zeichen des Bundes der christlichen Kirche eingeleibt und von den Kindern der Ungläubigen unterschieden werden, wie es im alten Testament durch die Beschneidung geschehen ist, an deren Stelle im neuen Testament die Taufe eingesetzt ist.“ (Heidelberger Katechismus)
„Der nächste Endzweck der Taufe ist endlich der, in dem Menschen die Heilsgnade zu wirken: weil aber auch das Wort Gottes die gleiche Aufgabe hat, so wird die Taufe nur da diese Aufgabe zu vollziehen haben, wo sie früher als das Wort an den Menschen kommt: dies geschieht bei den Kindern, welche für die Predigt des Evangeliums noch nicht empfänglich sind. Bei Erwachsenen aber, welche bei bereits entwickelter Vernunft die Predigt des Evangeliums vernehmen können, geht das Wort voran und übt seine Wirkung vor dem Sakrament. Dieses aber dient alsdann dazu, die durch das Wort bereits hervorgebrachte Wirkung zu versiegeln und zu befestigen. Bei den Erwachsenen, an denen die Taufe noch erst vollzogen werden soll, wird daher auch der Glaube als die Bedingung, unter der die Taufe eine gesegnete Wirkung haben soll, in Anspruch genommen, was bei Kindern nicht geschehen kann, woraus aber für letztere in keiner Weise folgt, dass ihnen darum die Taufe noch vorenthalten werden darf, denn sie sind gleich sehr wie die Erwachsenen der Gnade bedürftig und von Gott zu derselben eingeladen, und ihnen dient eben die Taufe dazu, diesen Glauben in ihnen zu wirken.“ (Heinrich Schmid)
„Dir, o ewiger und barmherziger Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist, sage ich demütigen Dank, dass du mich durch das heilige Bad der Taufe von allen Sünden abgewaschen, in den Bund der Gnade, aufgenommen und zum Erben des ewigen Lebens eingesetzt hast. Ich erkenne es als dein Geschenk an, dass ich von christlichen Eltern geboren und durch dieselben zu jener himmlischen Quelle gebracht worden bin. Wie viele Millionen Kinder werden fern im Heidentum geboren, welche ohne dieses heilsame Sakrament in ihren Sünden sterben! Von jenen hat mich nicht die Natur abgesondert, sondern allein deine überschwängliche Gnade. Ich war ihnen durch die Gemeinschaft der Schuld verbunden, aber durch die Mitteilung deiner Gnade bin ich von ihnen abgesondert worden. Wie groß ist diese deine Güte, dass du den gefunden hast, der dich noch nicht suchte, dass du den erhört hast, der dich noch nicht bat, dass du dem aufgetan hast, der noch nicht anklopfte! Diese deine Barmherzigkeit kann nicht genug gepriesen, ja auch nicht genug bewundert werden. Ich bin in deinem heiligen Namen getauft, dein Name ist über mich angerufen worden; ich bin also wirklich in die himmlische Familie aufgenommen, zu einem Sohne des himmlischen Vaters, zu einem Bruder Christi, und zu einem Tempel des heiligen Geistes gemacht worden. Heilig und himmlisch ist dieses Bad; ich bin also wirklich in demselben von allen Unreinigkeiten abgewaschen und gereinigt worden. Es ist ein Bad der Wiedergeburt und Erneuerung; ich bin also wirklich mittelst desselben durch des heiligen Geistes Gnade wiedergeboren und erneuert worden. Was Christus, mein Heiland, durch seinen allerheiligsten Gehorsam und durch die Vergiessung seines kostbarsten Blutes verdient hat, das hat er alles in die heilsame Quelle der Taufe gleichsam niedergelegt. Die Mitteilung der Taufe ist daher eine Besprengung mit dem Blute Christi. Jenes kostbare Blut Christi reinigt mich von allen Sünden, und macht mich schneeweiß in Gottes Augen. Einen ewigen Bund hast du, o ewiger Gott, durch die Taufe mit mir aufgerichtet, zu dem mir durch wahre und ernstliche Buße immer die Rückkehr offen steht. Du hast mich mit dir verlobt in Ewigkeit, in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit; du hast mir in der Taufe das Angeld und Pfand des Geistes gegeben; also wirst du mich nicht von deinem Angesichte verwerfen, sondern eingedenk deiner Verheißung wirst du mich zur Freude der himmlischen Hochzeit führen. Wie bei der Taufe Christi, meines Mittlers und Hauptes, sich die Himmel auftaten, so hast du mir durch die Teilnahme an seiner Taufe die Türe des Paradieses geöffnet. Wie bei der Taufe Christi der heilige Geist auf ihn herabfuhr und die Stimme des himmlischen Vaters versicherte, dass dies sein lieber Sohn sei, so bin ich durch die Teilnahme an seiner Taufe des heiligen Geistes teilhaftig und zu einem Sohne Gottes angenommen worden. Für diese unermessliche Wohltat danke ich dir, mein Gott, in Ewigkeit! Amen.“ (Johann Gerhard)